Donnerstag, 31. Dezember 2015

Scharfe Nachtbilder

Je länger wir fotografieren, desto mehr achten wir auf kleine aber wichtige Details und entwickeln verschiedene Strategien für verschiedene Situationen.

Praxis ohne Theorie ist blind
Generell kann man sagen, mehr Licht heißt besseres Bild, da mehr Information vorhanden.

Da man nun nicht immer gleich viel Licht zur Verfügung hat, bietet unsere Canon zahlreiche Möglichkeiten damit umzugehen. Ich möchte hier auf die folgenden Einstellungen eingehen, bevor es in den Feldversuch geht:
  • Empfindlichkeit (ISO-Wert)
  • Blende (Blendenzahl)
  • Belichtungszeit

Die Empfindlichkeit des Kamerasensors bestimmt, wie viel Information aus dem eintretenden Licht gezogen wird. Sie lässt über den ISO-Wert (kommt von der gleichnamigen Standardisierungsorganisation) bei unser Canon einstellen. So gilt nun:
  • niedrige Empfindlichkeit = dunkles Bild + klare Konturen
  • hohe Empfindlichkeit = helles Bild + Gefahr von Bildrauschen

Die Blende regelt, wie viel Licht auf den Sensor trifft. Also gilt hier:
  • kleine Blendenzahl = viel Licht + helles Bild + geringe Schärfentiefe
  • große Blendenzahl = wenig Licht + dunkles Bild + hohe Schärfentiefe
Irgendwie scheint uns dieser Zusammenhang etwas widersprüchlich. Wir hätten gerne eine große Zahl, wenn das Bild heller werden sollte. Aber wie bei vielem im Leben gewöhnt sich an alles.

Die Belichtungsdauer gibt erwartungsgemäß die Zeitspanne an, innerhalb derer Licht auf den Sensor fällt. Auch kann man sich folgendes merken:
  • lange Belichtung = mehr Licht + helles Bild + verschwommen
  • kurze Belichtung = weniger Licht + dunkles Bild + scharf
Wie ersichtlich wird, beeinflussen diese Größen die Eigenschaften des Bildes. Dabei fällt besonders auf, dass die Helligkeit von allen drei reguliert werden kann.

Theorie ohne Praxis ist leer
Während der nächtlichen Heimfahrt begaben wir uns kurzentschlossen auf einen Feldweg, um das neue Stativ auszuprobieren. Aus vorherigen Nachtaufnahmen wussten wir, dass solche Bilder entweder eine sehr ruhige Hand oder einen festen Untergrund benötigten, da man anderenfalls nur sehr verschwommene Aufnahmen mit nach Hause nehmen kann.

Unsere Zielsetzung also: scharfe Nachtbilder [was ihr schon wieder denkt ;)]

Mit einer guten Portion Geduld und Spucke zeigte sich, das bei Motiven mit großem Hell-Dunkel-Kontrast, wie dem Mond, folgendes recht gut funktioniert:
  • ISO minimal (bitte kein Rauschen)
  • Blende minimal (also viel Licht, was bekanntlich nachts äußerst knapp ist)
  • Belichtungszeit anpassen, bis man ein sinnvoll beleuchtetes Bild erhält

Das Bild aus dem vorherigen Post entstand dann mit den folgenden Einstellungen:
  • Brennweite 300 mm
  • ISO 100
  • Blende 5,6
  • Belichtungsdauer = 1/60 s
So ist der Mond bei uns in die Kamera gekommen. Sophia hat ein paar Ideen, wie man die Qualität noch weiter steigern kann. Diese wird sie in einem der nächsten Posts erläutern. Bis dahin wünsche ich euch eine gute Zeit und solltet ihr selbst auf die Idee kommen, den Mond abzulichten: viel Erfolg dabei. Lasst mich wissen, wie es euch dabei ergangen ist.

Guten Rutsch ins neue Jahr und bis dahin alles Gute,
Sven

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